PATT-Tarifverträge 2025/26 abgeschlossen

Die Gewerkschaft GÖD und der PARITÄTische Arbeitgeberverband PATT einigten sich auf zahlreiche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft. Im Gesamtvolumen wurden 15% Steigerung vereinbart. Eine Besonderheit ist die Einführung eines Tarifvertrags für Dual Studierende.

In Mühlhausen / Thüringen trafen sich die Verhandlungsparteien zu einer viertägigen Verhandlung aller bestehenden Tarifwerke zwischen dem PARITÄTischen Arbeitgeberverband PATT und der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD). Die Besonderheit der GÖD-Verhandlungskommission ist, dass sie aus ehrenamtlichen Tarifkommissionsmitgliedern besteht, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Mitgliedsorganisationen des PATT sind. Somit sind fast alle Bereiche der Sozialwirtschaft wie z. B. Pflege, Kita, Kinder- und Jugendhilfe, Eingliederungshilfe und Rettungsdienst abgebildet. Die verhandelten Tarifverträge treten am 1. Januar 2025 in Kraft und haben eine Laufzeit von zwei Jahren. Im Einzelnen konnten folgende Neuerungen und Weiterentwicklungen erzielt werden:

 

Unglaublich... und das soll wahr sein?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Veröffentlichung der Zahlen zur Betriebsratswahl bei der Fraport AG lösen ein allgemeines Kopfschütteln aus. Viele Kolleginnen und Kollegen sprechen uns an und sagen, “das kann doch nicht wahr sein“. Ja, auch wir glauben es immer noch nicht.

Bereits im Vorfeld wussten wir, das diese Wahlen, die von den Kollegen der Fraport Ground Services (FGS) und deren bestellten Wahlvorstand (Wahlvorstand FGS) eingeleitet und durchgeführt wurden, ein Hindernislauf für alle Fraport Beschäftigte werden. Dennoch sind wir überrascht was hier veröffentlicht wird.

Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann haben die bei Fraport etablierten Gruppierungen von 4695 gültigen Stimmen lediglich 919 Stimmen erhalten und die bei der FGS etablierten Gruppierungen 3776 Stimmen. Rechnet man das auf die Wähler um, dann wird hier gesagt, dass bei Fraport von ca. 7500 Beschäftigten nicht einmal 12,5 % gewählt haben. Jedoch waren bei der FGS von gut 4000 Beschäftigten ca. 90 % der Beschäftigten wählen. 

Und schon sind wir wieder bei dem Thema Fairness und Gleichberechtigung. Es wurden lediglich zwei Wahllokale angeboten, die Durchführung der Wahl erfolgte an einem Wochenende, für ein Großteil der Beschäftigten fast 5 Km entfernt (für die Kollegen aus dem Süden sogar etwa 12 Km) und dies mitten in der Haupturlaubszeit. Von den Randbedingungen möchten wir erst gar nicht sprechen. Fair sieht anders aus. Ja, man könnte sogar von einer „Behinderung des Wahlrechtes“ sprechen.

 

Tarifsituation für die Sicherheitswirtschaft in Sachsen 2024

In ihrem aktuellen Warnstreikaufruf fordert Ver.di einen Entgelttarifvertrag auf Basis des Tarifvertrages für Sicherheitsdienstleistungen in Sachsen-Anhalt vom 16.01.2024.

Es gibt aber bereits einen vergleichbaren GÖD-Tarifvertrag für Sachsen

Im Januar 2024 haben die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD) und die Landesgruppe Sachsen im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Sicherheitsbranche im Freistaat Sachsen abgeschlossen.

Die bestehenden Tarifabschlüsse der Gewerkschaft GÖD für Sachsen und von Ver.di für Sachsen-Anhalt (gefordert für Sachsen) sind fast identisch !

 

Nachruf 

Hagen Brockmann verstorben.

Mit Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Freund und langjähriger Weggefährte Hagen Brockmann am 24.06.2024 nach längerer Krankheit im 71. Lebensjahr verstorben ist.

Hagen Brockmann war ein engagierter christlicher Gewerkschafter, der sich stets für die Belange der Arbeitnehmer sowie der christlichen Gewerkschaften eingesetzt hat.

Hagen Brockmann ist am 01.03.1977 in die Gewerkschaft GÖD eingetreten und wurde dem GÖD-Landesverband Niedersachsen zugeordnet.

Nach kurzer Zeit seiner Mitgliedschaft engagierte sich Hagen Brockmann bereits im Vorstand des Landesverbandes Niedersachsen. Damit verbunden war auch das ehrenamtliche Engagement für die Belange seiner Kolleginnen und Kollegen in den Personalräten seiner militärischen Dienststelle.

Mit der Eingliederung des GÖD-Landesverband Niedersachsen in den neu geschaffenen GÖD-Regionalverband Küste übernahm Hagen Brockmann im Vorstand sowohl auch im nachgeordneten GÖD - Bezirksverband Harz-Heide, ehrenamtliche Verantwortung in verschiedenen Funktionen. Zuletzt bis zu seinem Tod war Hagen als stellvertretender Vorsitzender im Regionalverband Küste und als Vorsitzender und Obmann des Prüfungs- und Einigungsgremiums im GÖD-Bundesverband tätig.

 

Lohnsteigerungen für Beschäftigte und Auszubildende im Sicherheitsgewerbe im Freistaat Sachsen

Im Januar einigten sich die Vertreter*innen der Landesgruppe Sachsen des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) und der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD) auf einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Sicherheitsbranche im Freistaat Sachsen.

Die Sozialpartner einigten sich nach mehrfachen, vergeblichen Versuchen auf ein für alle tragbares Ergebnis. Bei einer Laufzeit vom 1. Februar 2024 bis zum Dezember 2025 wird es eine zweistufige Lohnerhöhung für die Sicherheitsmitarbeiter*innen im Freistaat Sachsen geben. In der ersten Entgeltgruppe erhalten sie 6,92% mehr Lohn von künftig 13,90 Euro und ab Januar 2025 steigt er um weitere 5% auf 14,60 Euro. Die Beschäftigten im Revier- und Interventionsdienst erhalten ab Februar 2024 7,9% mehr und ab Januar 2025 weitere 5%. Verbesserungen konnten auch bei einigen Zulagen vereinbart werden. Für die Auszubildendenvergütungen wurden ebenfalls Vergütungserhöhungen in zwei Stufen vereinbart.

„Uns war es wichtig, durch die Erhöhungen der Auszubildendenvergütung Anreize zu schaffen. Zum einen, den Beruf zu vernünftigen Bedingungen erlernen zu wollen und zum anderen, um damit dem Problem des Fachkräftemangels zu begegnen“, erklärt Manfred Loitsch, Mitglied des GÖD-Bundesvorstandes und Verhandlungsteilnehmer.

Die Tarifparteien werden gemeinsam die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages beantragen. „Durch die Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) werden dann endlich alle Beschäftigten von den Lohnsteigerungen profitieren“, erklärt der GÖD Verhandlungsführer Wolfgang Schneider. „Diese Entscheidung liegt leider nicht in den Händen der GÖD, sondern beim Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit und dem dort etablierten Ausschuss“, so Schneider weiter. „Es muss endlich Schluss damit sein, dass immer noch Kolleginnen und Kollegen für Hungerlöhne die Sicherheit auf den Straßen, bei Großveranstaltungen sowie in Bussen und Bahnen im Freistaat gewährleisten müssen, obwohl die Arbeitnehmerbank des AVE-Ausschusses genau das verhindern kann“, führt Schneider aus.

Er appellierte an Politik und Tarifausschuss, dass man endlich zur Vernunft kommen solle. Wer mehr Tarifbindung und Chancengleichheit fordere, muss sie auch umsetzen. Das garantiert jenen, die für die Bürgerinnen und Bürger des Freistaates gute Arbeit leisten auch gute und faire Löhne.

Lohnsteigerungen für Beschäftigte und Auszubildende im Sicherheitsgewerbe im Freistaat Sachsen

 

Tarifabschluss der Gewerkschaft GÖD mit der Rettung Stadler Gruppe

 

Foto: v.l. Raymund Kandler (Bundesvorsitzender GÖD), Alexander Kritzenberger (Vertreter für den Bereich Fahrdienste), Alexandra Wilhelm (Vertreter für den Bereich Krankentransport), Markus Köck (Vertreter für den Bereich Notfallrettung), Winfried Stadler (Inhaber), Christian Riedl (stellv. Leiter Rettungsdienst) und Manuel Stadler (Geschäftsführer) der Rettung Stadler Gruppe.

 

Die Rettung Stadler Gruppe hat zusammen mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und Dienstleitungen (GÖD) im 38. Betriebsjahr einen historischen Schritt in der Unternehmensgeschichte gemacht.

Ab dem 01. April 2024 gilt der neue, umfassende Haustarifvertrag (TV-Rettung Stadler Gruppe) für alle Unternehmensbereiche. Dem Abschluss waren Beratungen und Verhandlungen zwischen Gewerkschaft, der neuen Tarifkommission - welche aus Vertretern der einzelnen Unternehmensbereiche besteht und der Geschäftsführung vorangegangen.

Neben einer Erhöhung der Tabellenentgelte können sich die Beschäftigten unter anderem über mehr Urlaub, Sonderzahlungen und über eine Reihe an weiteren überdurchschnittlichen Punkten freuen.

Der neue „TV-Rettung Stadler Gruppe“ bildet einen zukunftsorientierten Grund-stein mit Planungssicherheit für alle Beschäftigten in den verschiedensten Unternehmensbereichen und bringt viele weitere, attraktive Vorteile.

 Die Eckpunkte beinhalten: